Die DSGVO, so beliebt wie Rosinen, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Tweets kann Twitter irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Tweets nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht m?chten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spa? beim Lesen.
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Wie jeden Freitag, die besten Familien-Tweets und -Tr?ts der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivit?t und Inkompetenz.
Warum wird eigentlich immer, wenn ein Update aufs Baby gespielt wird, die 'schlafen.exe' gel?scht?
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für K?sekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigerma?en stabil.
Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, h?ufig trivial, meistens egal.
20. M?rz 2023, Berlin
Heute ist Internationaler Tag des Glücks. Trotzdem bekomme ich keine Benachrichtigung, dass wir am Wochenende im Lotto gewonnen haben. Für mich pers?nlich hat der Internationaler Tag des Glücks noch ziemlich viel Luft nach oben.
Und jetzt kommen Sie mir bitte nicht mit ?Christian, Geld allein macht nicht glücklich.“ Natürlich stimmt das, aber ich halte es trotzdem mit Marcel Reich-Ranicki, der gesagt haben soll: ?Es ist besser, im Taxi zu weinen, als in der Stra?enbahn.“
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für K?sekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigerma?en stabil.
Ich stehe im dm vor dem Regal mit den K?rperp?egeprodukten und bin ratlos. Meine Frau hat auf unsere Einkaufslisten-App Body Lotion geschrieben. Einfach nur Body Lotion. Ohne weitere Erl?uterung. Das ist sehr unspezi?sch. Im Regal stehen ungef?hr 324.312 verschiedene Body Lotions. Um genau zu sein, gibt es Body Lotion, Body Balsam, P?egecreme, Creme-?l, K?rper?l, K?rpermilch, K?rperbutter und vieles mehr. (K?rperk?se und K?rperquark kann ich allerdings nicht entdecken.) Wie soll ich da wissen, welche Body Lotion meine Frau mitgebracht haben will?
Ich überlege, welche K?rperlotion meine Frau bei uns im Bad stehen hat, kann mich aber nicht erinnern. Auf der Ablage vor unserem Spiegel sind sehr viele Tiegelchen, Tübchen, D?schen und Fl?schchen aufgereiht, die zu unterschiedlichen Tageszeiten und für verschiedene K?rperregionen zum Einsatz kommen. Da kannst du schon mal den ?berblick verlieren. Vor allem, wenn nichts davon dir geh?rt. Vielleicht sollte ich einfach etwas aufmerksamer sein. Sonst entgleitet einem so etwas schnell. An einem Tag wei?t du nicht, welche Body Lotion deine Frau verwendet und am n?chsten vergisst du ihren Geburtstag.
Ich entscheide mich schlie?lich für eine hautstraffende Lotion Q10 der dm-Hausmarke. Keine Ahnung, für was Q10 steht. Es scheint auf jeden Fall ein vielversprechender Inhaltsstoff zu sein, denn es gibt mehrere Produkte, bei denen das gro? auf dem Etikett steht.
Ein bisschen unsicher bin ich dennoch, ob das die richtige Wahl ist. Deiner Frau eine hautstraffende Lotion mitzubringen, kann leicht als wenig subtiler Hinweis verstanden werden, dass du findest, ihre Haut sei zu schlaff und h?ngend, und sie solle da besser mal mit ein wenig Lotion gegenwirken. Das ist fast schon wie einen Gutschein vom Sch?nheitschirurgen für Facelifting und Fettabsaugung zu verschenken.
Ich glaube jedoch mich zu erinnern, dass meine Frau kürzlich von genau dieser Lotion gesprochen hat. Die h?tte bei ?ko-Test viel besser als die teureren Markenprodukte abgeschnitten. M?glicherweise irre ich mich aber auch. Ich sollte vielleicht bei Unterhaltungen mit meiner Frau ebenfalls aufmerksamer sein.
25. M?rz 2023, Berlin
Heute ist Tag der Waffel. Ein sehr begrü?enswerter Feiertag verglichen mit den doch h?ufig skurrilen Gedenktagen, die mir unterkommen. Leider kann ich den Tag nicht gebührend begehen, indem ich mir eine Waffel einverleibe. Oder besser gleich mehrere. Noch habe ich mein mir gesetztes Ziel-Laufgewicht nicht ganz erreicht. Der Verzehr eines Lebensmittels, das gr??tenteils aus kurzkettigen Kohlenhydraten und Fett besteht und zus?tzlich mit Puderzucker – das hei?t, mit Kohlenhydraten in Pulverform – bestreut wird, bringt mich diesem Ziel sicherlich nicht n?her.
Au?erdem ist Waffelbacken eine recht nervige Angelegenheit. Es schr?nkt den Genuss doch erheblich ein, dass das S?ubern des Waffeleisens mehr Zeit in Anspruch nimmt als das Backen und das Essen. Au?er bei den Kindern. Die lassen das Waffeleisen einfach auf der Küchenanrichte stehen – ?Das muss ja erst abkühlen!“ –, wo es dann in Vergessenheit ger?t. Bis es sich irgendwann wie von Zauberhand selbst reinigt. (Die Zauberh?nde geh?ren zuf?lligerweise zu Personen, die gro?e ?hnlichkeit mit meiner Frau oder mir aufweisen.)
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Samstag. Das hei?t für mich wieder 35-Kilometer-Lauf. Diesmal mit neun Kilometern Endbeschleunigung im Marathon-Tempo. So weit so ungut. Noch unguter ist, dass der lange Lauf zum noch l?ngeren Lauf wird, weil wir im Grunewald statt 17 fast 20 Kilometer laufen. Inklusive Hinweg habe ich somit schon 29 Kilometer auf der Uhr und vor allem in den Beinen. Bis ich zuhause bin, werde ich auf 38 Kilometer kommen.
Das motiviert nicht gerade. Dass ich den kompletten Heimweg in der Endbeschleunigung bestreiten muss, ebenfalls nicht. Die darf laut Peter ?Der Schinder“ Greiff, von dem ich den Laufplan übernommen habe, auf gar keinen Fall abgekürzt werden. In diesen letzten Kilometern stecke überproportional viel Nutzen. Bei ihm liest sich das so, dass du, wenn du die Endbeschleunigungs-Kilometer nicht bis zum letzten Meter l?ufst, das Marathonvorhaben gleich ganz sein lassen kannst. Dass er dafür nur Verachtung übrighat, versteht sich von selbst.
In einer Mischung aus unterwürfiger Obrigkeitsh?rigkeit, preu?ischem Pflichtgefühl und Angst vor dem Marathon laufe ich den Heimweg also im angestrebtem Renntempo. Aber es fühlt sich nicht sch?n an und ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch nicht sch?n aussieht.
Gegen Ende des Laufs muss ich an einer roten Ampel anhalten. Ich schnaufe kurzatmig und fluche: ?Fuck, fuck, fuck, fuck!“ Die junge Frau neben mir schaut irritiert und vergr??ert sicherheitshalber den Abstand zu mir. Dass ich mir unterdessen mit dem Handrücken Schmodder vom Mund wische, macht unsere Begegnung für sie sicherlich nicht erquicklicher.
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Meine Frau und der Sohn sind dieses Wochenende wieder in Greifswald. Wieder auf einem Judoturnier. Eigentlich w?re es an mir gewesen, ihn zu begleiten, aber die Marathonvorbereitung bietet mir die perfekte Entschuldigung, nicht mitfahren zu k?nnen. Wobei ich auf dem letzten Endbeschleunigungskilometer zu dem Schluss komme, dass die Wortwahl ?perfekte Entschuldigung“ m?glicherweise etwas unpr?zise ist.
Aber meine Frau f?hrt auch gerne zu den Turnieren mit. Heute allerdings nicht ganz so sehr. Auf der Hinfahrt l?sst sie ihre Umh?ngetasche samt Geldbeutel und damit samt EC- und Kreditkarte sowie Perso im Zug liegen.
Der Sohn tritt heute bei den Erwachsenen an. Ich schaue mir seine Wettk?mpfe nachmittags am Schreibtisch per Livestream an. Auf meiner Schreibtischunterlage klebt ein Foto des Sohns. Auf dem Bild ist er knapp ein Jahr alt, sitzt im Strampler in seinem Hochstuhl und strahlt in die Kamera. Der Sohn auf dem Bildschirm versucht derweil, sich gegen hünenhafte M?nner zu behaupten und zu vermeiden, dass diese ihn abwürgen. Das gelingt ihm sogar erfolgreich und belegt einen unerwarteten fünften Platz. Der Einj?hrige im Hochstuhl lacht fr?hlich.
26. M?rz 2023, Berlin
Heute ist Erfinde-deinen-eigenen-Feiertag-Tag. Ich glaube die Betreiber des Kalenders, dem ich immer die ganzen Gedenktage entnehme, haben jeden Tag Erfinde-deinen-eigenen-Feiertag-Tag.
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Beim Sohn l?uft es heute nicht so gut in Greifswald. Er knickt im ersten Kampf um und beendet das Turnier lieber. Dafür sind meine Frau und er wenigstens früh zuhause.
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In Berlin wird mal wieder abgestimmt. Diesmal ein Volksentscheid. Ob Berlin bis 2030 klimaneutral sein soll, anstatt bis 2045, wie es bisher vorgesehen ist.
Ist die Mehrheit der Berliner*innen informiert genug, um eine solche weitreichende Entscheidung zu treffen? Wahrscheinlich nicht. (Und ich schlie?e mich da explizit ein.) Ist das Ziel realistisch und umsetzbar? Wahrscheinlich auch nicht. Hat Berlin genügend Geld, um das alles zu bezahlen? Definitiv nicht. (Zumindest nicht ohne Schulden zu machen.) Ist die Initiative trotzdem richtig und wichtig? Ich denke schon. Ein wenig Klimaschutz-Druck schadet dem neuen, voraussichtlich schwarz-roten Senat sicherlich nicht. Au?erdem ist Berlin nicht gerade dafür bekannt, politische Vorhaben reibungslos, effizient und pünktlich umzusetzen. Deswegen bin ich eher skeptisch, ob das mit der Klimaneutralit?t bis 2045 klappt. Au?er die Vorgabe lautet 2030. Dann vielleicht doch.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für K?sekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigerma?en stabil.
Die DSGVO, so beliebt wie Rosinen, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Tweets kann Twitter irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Tweets nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht m?chten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spa? beim Lesen.
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Wie jeden Freitag, die besten Familien-Tweets und -Tr?ts der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivit?t und Inkompetenz.
"Papa, ich habe im Garten ein Loch gegraben und jetzt hat der Marder reingekackt. Ich bin so wütend, ich mache den tot!" "Aber …" "ES IST MIR EGAL, WAS DU SAGST, ICH MACHE IHN TOT!"
Ich sag gar nichts mehr, sonst bin ich auch noch dran.
— Doktorinnengemahl Markus Tschannen (@souslik) March 19, 2023
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für K?sekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigerma?en stabil.
Heute ist St. Patrick’s Day. Ein Tag, über den ich mir nie gr??ere Gedanken gemacht und den ich auch noch nie begangen habe. M?glicherweise liegt das daran, dass ich kein Guinness mag. Mir ist Guinness zu m?chtig. Das schmeckt für mich, als würde ich einen Laib Brot trinken. Dann esse ich aber lieber Brot. Das kann ich wenigstens mit Butter beschmieren und mit K?se belegen. (Und um der Spie?igkeit zu huldigen, packe ich vielleicht noch ein paar Gürkchen oben drauf.)
Da die Tochter in Irland studiert, besch?ftige ich mich erstmalig mit dem St. Patrick’s Day. Nicht sonderlich überraschend wird er zu Ehren von St. Patrick abgehalten. Der war ein irischer Bischof, lebte im 5. Jahrhundert und gilt als erster christlicher Missionar in Irland. Da in Irland Religion bis heute einen hohen Stellenwert hat, wird das als etwas Positives gesehen und das gro? gefeiert.
In Carlow begannen die Feierlichkeiten bereits am Mittwoch. M?glicherweise aber auch nur für Studierende, die den St. Patrick’s Day als Ausrede nutzten, um bereits Mittwochabend Party zu machen. Wobei ich aufgrund der Erz?hlungen der Tochter aus ihrem ersten Studienjahr nicht den Eindruck habe, dass die Studierenden in Carlow – und wahrscheinlich auch nicht in den anderen irischen Uni-St?dten – eine Entschuldigung brauchen, um unter der Woche bis in die frühen Morgenstunden auszugehen und Alkohol in rauen Mengen zu trinken.
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Im Supermarkt legt die Frau vor mir fünf verschiedene Apfelsorten auf das Kassenband. Aber keine fünf einzelnen ?pfel, sondern fünf Apfel-Sechser-Packs. Was sie wohl zu dieser Kaufentscheidung bewogen hat? M?glicherweise bereitet sie sich auf eine Wetten-dass-Wette vor, bei der sie Thomas Gottschalk beweisen will, dass mit verbundenen Augen Apfelsorten erschmecken kann. Vielleicht hat sie aber auch eine fünfk?p?ge Familie und jedes Familienmitglied mag eine andere Sorte. Oder sie hat vergessen, welche ?pfel sie am liebsten isst und jetzt kauf sie einfach jede Sorte.
18. M?rz 2023, Berlin
Der lange 35-Kilometer-Lauf führt mich wieder in den Grunewald. Dort herrscht so viel Natur- und Waldidylle, wie ich sie das letzte Mal wahrscheinlich erlebt habe, als ich asl Kind sonntags mit meinen Eltern im Wald spazieren gehen musste. Mein Bruder und ich haben das immer gehasst. (Ein Zeichen, dass wir vollkommen ?normale“ Kinder waren.) Einmal war uns so langweilig, dass wir ?ste als Besen benutzten, um den Waldweg zu fegen. (Ein Zeichen, dass wir m?glicherweise doch keine vollkommen ?normalen“ Kinder waren.)
Mittlerweile wei? ich das Waldambiente durchaus zu sch?tzen. Hier h?rst du keinen Autol?rm, keine knatternden Motorr?der und auch sonst keine Verkehrsger?usche. Nur zwitschernde V?gel, h?mmernde Spechte und raschelnde B?ume. In der Ferne pl?tschert ein Bach. Dafür, dass mir das urbane Lebensgefühl nicht g?nzlich verloren geht, sorgt sp?ter mein Heimweg über den Kudamm.
Bei Kilometer 29 geht der Spa? der heutigen Trainingseinheit erst richtig los. Und mit Spa? meine ich Kacke. Ich muss nicht nur die letzten drei, sondern die letzten sechs Kilometer im angestrebten Marathon-Tempo laufen. Das ist ziemlich herausfordernd, denn mir stecken die ersten drei Laufstunden schon in den Knochen und nun soll ich wie das blühende Leben losrennen. (Eine Metapher die keinerlei Sinn ergibt, aber ich laufe auch schon seit 7 Uhr durch Berlin, da k?nnen sie hier keine Prosa von Thomas Mannscher Qualit?t erwarten. Nicht einmal von Sebastian Fitzekscher Qualit?t. (Sorry, Sebastian.)
Mein von der Anstrengung gezeichnetes Gesicht ist bestimmt kein allzu sch?ner Anblick für die anderen Passant*innen. Zum Glück be?nde ich mich nicht mehr am Kudamm. Schlie?lich m?chte ich den ganzen wohlhabenden Konsumwilligen nicht ihr samst?gliches Shopping-Erlebnis vermiesen.
19. M?rz 2023, Berlin
Heute ist Lass-uns-Lachen-Tag. Und Tag des Ge?ügels. Sollte es bei Letzterem um die k?stliche Zubereitung von Hühnchen, Pute & Co. gehen, hat das Ge?ügel nicht ganz so viel zu lachen.
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Meinen heutigen 20-Kilometer-,,Erholungslauf“ absolviere ich entlang des Hohenzollernkanals. Die Temperaturen sind angenehm mild, links von mir verl?uft der Fluss, rechts von mir liegt eine Kleingartenkolonie. Es ist alles sehr grün, sehr pflanzig, sehr frühlingsblumig, sehr gartenzwergig und auch ein bisschen pie?g.
Am Flussufer erblicke ich zwei Schw?ne. Nicht im Fluss, sondern auf dem Ufer. Sie fuhrwerken am Schilf rum. Vielleicht bauen sie ein Nest. Keine Ahnung, ob Schw?ne jetzt schon Brutzeit haben. Mein Wissen über Schw?ne ist sehr begrenzt. Es existiert quasi nicht. (Z?hlen Schw?ne eigentlich als Ge?ügel?)
Mich macht die Anwesenheit der Schw?ne etwas nerv?s. Schw?ne sind nicht dafür bekannt, entspannte Zeitgenossen zu sein, sondern sie sind immer latent schlecht gelaunt und aggro. Sofern mich mein nicht vorhandenes Schwan-Wissen nicht t?uscht, gehen sie keinem Streit aus dem Weg. Weder mit anderen Schw?nen noch mit Enten und auch nicht mit Menschen. W?hrend der Brutzeit sind sie noch aggressiver. Da verfügen sie über die Frustrationstoleranz von Klaus Kinski. (?Halt dich gef?lligst von unserem Nest fern, du dumme Sau!“)
Ungünstigerweise sind Schw?ne nicht nur aggro sondern auch ziemlich gro?, haben eine imposante Flügelspannweite und verfügen mit ihren langen H?lsen über einen ziemlich gro?en Vorteil im Nahkampf. Die beiden Schw?ne am Ufer sehen auch ziemlich imposant aus. Mit denen würde ich nur ungern eine k?rperliche Auseinandersetzung führen. Vor allem weil sie zu zweit sind und ich allein bin. Da würde ich mein Geld eher auf die Schw?ne wetten.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich ihnen weglaufen k?nnte. M?glicherweise habe ich mehr Ausdauer als sie, aber ich wei? nicht, wie es um ihre Spurtf?higkeiten bestellt ist. Da sind sie mir m?glicherweise überlegen. Da nützt es mir dann auch nichts, dass ich l?nger laufen kann als sie. Glücklicherweise interessieren sich die Schw?ne nicht weiter für mich und lassen mich von dannen ziehen. Wobei es bestimmt ein spektakul?res Schauspiel gewesen w?re, wie ein Jogger von zwei Schw?nen verfolgt und verprügelt wird. Das würde ich mir auf YouTube auch anschauen. Allerdings nur ungern mit mir in der Hauptrolle.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für K?sekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigerma?en stabil.
Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, h?ufig trivial, meistens egal.
13. M?rz 2023, Berlin
Heute ist ?ffne-drinnen-einen-Regenschirm-Tag. Lieber w?re mir der Du-musst drau?en-keinen-Regenschirm-?ffnen-Tag. Ist es aber nicht. Es regnet. Dafür liegen die Temperaturen wenigstens im zweistelligen Bereich. Ob das Wetter-Glas halbvoll oder halbleer ist, h?ngt davon ab, ob du rausgehen musst oder drinbleiben kannst.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für K?sekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigerma?en stabil.
Die DSGVO, so beliebt wie Rosinen, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Tweets kann Twitter irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Tweets nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht m?chten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spa? beim Lesen.
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Wie jeden Freitag, die besten Familien-Tweets und -Tr?ts der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivit?t und Inkompetenz.
Ich bitte K3 ein klein wenig leiser zu singen, um 6.30 Uhr, weil die restliche Familie noch schl?ft. K3:
"Aber das kann ich nicht Papa. Sonst k?nnen meine Fans nichts verstehen. ?"
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für K?sekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigerma?en stabil.
Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, h?ufig trivial, meistens egal.
06. M?rz 2023, Berlin
Marathonvorbereitung, Woche 2. Heute ist ein ?otter Zehner angesagt. Das ist keine Massenorgie zur Verbesserung der kardiorespiratorischen Ausdauer, sondern ein – wie es im Plan hei?t – Tempodauerlauf von zehn Kilometern. Aber ich finde, flotter Zehner klingt cooler. (Ungef?hr so cool wie ?fesche Frisur“ oder ?pfiffige Idee“.) Damit das Training richtig Spa? macht, liegt die Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt und es schneeregnet leicht. W?hrend des Laufes l?uft meine Nase unnormal stark. Ich wei? nicht, ob das mit der K?lte, der Anstrengung oder mit irgendeiner anatomischen Anomalie meiner Nasenscheidew?nde zusammenh?ngt. G?be es ein Verfahren, mit dem aus halbflüssigem Nasenschnodder Energie gewonnen wird, k?nnte ich mit meinem Rotz allein die Energieprobleme Deutschlands, wenn nicht gar der ganzen Welt, l?sen.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für K?sekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigerma?en stabil.
Der Laufplan sieht heute wie jeden Samstag wieder den 35-Kilometer-Lauf vor. Damit es nicht zu langweilig wird, müssen die letzten drei Kilometer im Marathon-Tempo gelaufen werden. Das ist gar nicht so einfach. Zum einen weil du dann ja schon 32 Kilometer gelaufen bist, zum anderen weil du dich in dem vorherigen wesentlich langsamerem Tempo gemütlich eingerichtet hast.
Das mit der sogenannten Endbeschleunigung klappt trotzdem ganz gut. Nur die letzten 500 Meter habe ich Schwierigkeiten, die Gedanken zu verdr?ngen, warum ich das eigentlich mache – mir fiel keine überzeugende Antwort darauf ein – und dass Spazierengehen doch eine viel angenehmere Art der Fortbewegung ist – da konnte ich mir nur recht geben. Dafür darf ich zuhause wieder Apfelsaft trinken. Die Freuden des kleinen Marathonvorbereiters.
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Heute ist Verehre-dein-Werkzeug-Tag. Zu Weihnachten hat die Tochter von ihren Gro?eltern ihre erste Werkzeug-Grundausstattung geschenkt bekommen. Mein Vater hat im Keller nachgeschaut, welches Werkzeug doppelt vorr?tig ist, und sie mit Hammer, verschiedenen Schraubenziehern, Zange, Meterma? und ?hnlichem ausgestattet. Ich fand das sehr gut. Zum einen ist es nachhaltig, kein neues Werkzeug zu kaufen, wenn du gebrauchtes, funktionsf?higes verschenken kannst. Zum anderen entlastet es mich, wenn wir irgendwann den Keller entrümpeln müssen.
Mit ihrem Werkzeug-Set konnte die Tochter dann gleich ihren irischen Vermieter beeindrucken, als sie ihn bat, nach der Heizung in ihrem Zimmer zu schauen, die nicht richtig funktionierte. Er meinte, dazu br?uchte er aber einen Schraubenzieher. Sie erwiderte, dass sei kein Problem und reichte ihm einen. Daraufhin sagte er, er br?uchte auch noch eine Zange. Das sei ebenfalls kein Problem, sagte die Tochter, griff in ihren Werkzeugkarton und gab ihm die gewünschte Zange. Auf seine Frage, woher sie denn so gut mit Werkzeug ausgestattet sei, erkl?rte sie, ihre Gro?eltern h?tten es ihr geschenkt. Daraufhin nickte er anerkennend und meinte: ?That’s German ef?ciency.“
Ich habe mir mein erstes Werkzeug seinerzeit selbst gekauft. Als ich 19 war und zum Zivildienst weggezogen bin. Um Geld zu sparen, bin ich in einen Restpostenmarkt gegangen, wo alles nur eine D-Mark gekostet hat. So lernte ich damals, warum es ?You get what you pay for.“ hei?t. Bei dem Schraubenzieher, den ich dort erwarb, drehte sich immer der Griff mit, wenn du etwas schrauben wolltest, bei dem Zollstock waren auf einem Abschnitt die L?ngenangaben in der falschen Reihenfolge aufgedruckt, und die untere Seite der Wasserwaage war schief. So lernte ich noch zus?tzlich: ?Wer billig kauft, kauft doppelt.“
Wobei das in meinem Fall nur bedingt stimmt. So viel Werkzeug habe ich mir gar nicht gekauft, sondern mein Vater hat mich im Laufe der Jahre immer wieder mit (neuwertigem) Werkzeug versorgt. Und das ehre ich so sehr, dass ich es so gut wie nie benutze.
12. M?rz 2023, Berlin
Sp?ter Nachmittag. Ich helfe dem Sohn bei seinen Musikhausaufgaben. (Ein Satz, der sich sehr falsch anh?rt.) Er muss einen Ausschnitt aus einem Charlie-Chaplin-Film mit Musik unterlegen.
Eigentlich sollte er die Aufgabe schon vor zwei Wochen abgeben. Da hatte er sie aber nicht richtig hinbekommen und der Lehrerin erkl?rt, er habe vergessen, die Datei hochzuladen. Letzte Woche hatte er dann Video und Musik irgendwie zusammengeschustert und dachte, er k?me damit durch. Dann sah er kurz vor der Stunde, wie professionell ein Schulkamerad die Aufgabe umgesetzt hatte. Da war ihm klar, dass er sein Video unm?glich einreichen konnte, ohne den Eindruck zu erwecken, er habe die Vertonung des Clips an ein geh?rloses Kita-Kind delegiert. Er wog ab, ob eine unentschuldigte Fehlstunde oder eine Fünf minus unvorteilhafter ist, entschied sich für letzteres und blieb dem Musikunterricht fern.
Morgen muss der Sohn seinen Clip aber wirklich vorweisen. Daher sitze ich mit ihm zusammen und unterstütze ihn dabei, die Videosequenzen mit halbwegs passender Musik zu unterlegen. Gewiss nicht, weil ich so ein gutes musikalisches Gespür habe. Ganz im Gegenteil. Es gibt Schrankw?nde Eiche rustikal, die über ein ausgepr?gteres Rhythmusgefühl als ich verfügen. Dafür besitze ich aber ein Video-Schneide-Programm, das ich halbwegs bedienen kann.
Mein Vorschlag, wir k?nnten den Ausschnitt mit Heavy-Metall oder 30er-Jahre-Schlager vertonen, weil das besonders originell sei, findet beim Sohn nur wenig Anklang. Er entscheidet sich für eine Mischung aus Marsch- und konventioneller Stummfilm-Klavier-Musik und das ist wahrscheinlich auch besser so.
Nach einer Stunde sind wir fertig. Das Ergebnis ist vielleicht kein Meisterwerk, das in die Filmmusik-Geschichte eingehen wird, aber wir sind zufrieden. Zumindest sieht das Video nicht mehr aus, als habe es ein geh?rloses Kita-Kind erstellt. Sondern ein Grundschul-Kind, das auf einem Ohr wenigstens noch 20 bis 30 Prozent h?rt.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für K?sekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigerma?en stabil.
Die DSGVO, so beliebt wie Rosinen, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Tweets kann Twitter irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Tweets nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht m?chten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spa? beim Lesen.
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Wie jeden Freitag, die besten Familien-Tweets und -Tr?ts der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivit?t und Inkompetenz.
"Und wei?t du, Mama? Als sie fertig mit Essen war hat sich die Raupe in einem Crossaint verpuppt!"
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für K?sekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigerma?en stabil.