Griechenland 2011 – Abreise: Safety First

Kontrolliere morgens noch einmal, ob auch kein überdimensioniertes Ungeziefer oder Amphibiengetier den Weg ins Gep?ck gefunden hat und nehme dann mit schwerem Herzen Abschied von der Wohnung. Der Abschiedsschmerz wird allerdings von einer fatalistischen Todesvorahnung abgel?st, als sich herausstellt, dass der griechische Vettel vom Anreisetag den Transfer zum Flughafen übernimmt.

Dieser demonstriert seine au?ergew?hnliche K?rperbeherrschung als er sich bei Tempo 100 (in der 50er-Zone) abschnallt und in einer Weise verrenkte, die sonst allenfalls im chinesischen Staatszirkus bei jahrzehntelang gedrillten Akrobaten zu beobachten ist, um sein Handy aus der Ges??tasche zu fischen, mit dem er dann für den Rest der Fahrt ausgiebig und h?chst erregt telefoniert. Weiterlesen

Griechenland 2011 – 11. Tag: Letztes Abendmahl

Verbringen den letzten Urlaubstag standesgem?? mit Faulenzen am Strand. Führe sp?ter beim Packen eine l?ngere Diskussion mit den Kindern, ob es tats?chlich unbedingt n?tig ist, tats?chlich alle gesammelten Steine, Muscheln und ausgetrockneten leicht müffelnden Seesterne mit nach Deutschland zu nehmen, was von diesen selbstverst?ndlich energisch bejaht wird. Einigen uns nach intensiven Verhandlungen auf den Kompromiss, dass nur ein sehr kleiner Teil der Sch?tze im Koffer transportiert wird und der weitaus gr??ere Teil in einer extra Plastiktüte. Aus unerkl?rlichen Gründen ist diese sp?ter nicht mehr aufzufinden und gerüchteweise hat eine ?hnliche Tüte ihren Weg in eine der Mülltonnen vor dem Haus gefunden. Weiterlesen

Griechenland 2011 – 10. Tag: Z?hnefletschende Gottesanbeterin

Schaue morgens beim ?ffnen der Wohnungstür in die Augen eines riesigen Exemplars einer Gottesanbeterin, die auf der Mauer ein Sonnenbad einnimmt. Stutze kurz, ob sie tats?chlich die Z?hne gefletscht hat oder ob die blendende Sonne meinem Sehverm?gen einen Streich spielt.

Werde auf dem Weg zum Strand von den Kindern mit einer weiteren weltphilosophischen Frage konfrontiert, die gerne wissen m?chten, ob Gottesanbeterinnen tats?chlich Gott anbeten. Verzichte aufgrund des noch nicht stattgefundenen Sexualkundeunterrichts darauf, etwas von den kopulativ-kannibalistischen Reproduktionsaktivit?ten der Weibchen zu erz?hlen, sondern antworte einfach mit einem überzeugten ?Selbstverst?ndlich!“. Weiterlesen

Griechenland 2011 – 9. Tag: Schillernde Kr?ten

Nach eineinhalb Tagen klimatischen Bedingungen und Niederschl?gen eines Nordsee-Urlaubs gibt es heute endlich wieder mediterrane Temperaturen. Bet?tigen uns vormittags als Sachensucher am Strand, wofür die Kinder ein ?u?erst gro?es Talent besitzen und in kürzester Zeit gro?e Mengen an Steinen, Muscheln, Seeigeln, Seesternen und Ziegelsteinen mit Inschriften aufspüren. Bekomme bei dem Gedanken an die f?lligen Strafgebühren für das verursachte ?bergewicht des Gep?cks Schwei?ausbrüche wie ich sie das letzte Mal hatte, als ich in der Tanzstunde erfolglos versuchte, das M?dchen meiner jugendlichen erotischen Tr?ume?zum Tanzen aufzufordern. Weiterlesen

Griechenland 2011 – 8. Tag: Regenfrust

Werden morgens von gegen die Fensterscheiben klopfende Regentropfen geweckt. Lerne im Laufe des Vormittags, dass der Reiz von Psakoudia bei Dauerregen und K?lte doch sehr schnell und sehr stark nachl?sst. Verbringen daher den Nachmittag mit Halli-Galli-, Uno- und Mensch-?rger’-dich-nicht-Duellen. N?tige die Kinder, Bilder für die Gro?eltern zu malen, damit ich in Ruhe lesen kann. Weiterlesen

Griechenland 2011 – 7. Tag: Griechische Flodders

Beschlie?en nach dem gestrigen Actiontag, es heute wieder ruhiger angehen zu lassen, um den Adrenalinpegel auf Normal- bzw. Urlaubsma? zu senken. Habe tagsüber am Strand die Gelegenheit zu interessanten ethnologischen Feldstudien und beobachte eine Kleingruppe griechischer Urlauber, die sich sowohl was das ?u?erliche Erscheinungsbild als auch das Sozialverhalten angeht als die noch sozial-pathologischere Variante der Flodders geriert. Weiterlesen

Griechenland 2011 – 6. Tag: Lagunenfahrt mit Monsterwellen

Sitze morgens noch verschlafen am Frühstückstisch als mich die Freundin unter Begeisterungskundgebungen der Kinder mit dem Vorschlag überrumpelt, heute eine Lagunen-Bootstour zu unternehmen. Das Highlight bestünde darin, die Boote selbst fahren zu dürfen und es gebe wundervolle vom Tourismus quasi unberührte Buchten, die wir ansteuern k?nnten. Habe auf Bootfahren so viel Lust wie auf eine Darmspiegelung beim Proktologen, willige in Ermangelung überzeugender Gegenargumente dennoch ein. Weiterlesen

Griechenland 2011 – 5. Tag: “Tanzende” Touristen

Verbringe die Nacht diesmal in friedlicher Koexistenz mit den Moskitos und diskutiere morgens im Bad mit mir selbst, ob es nicht an der Zeit ist, den Rasierapparat zu aktivieren. Komme zu dem Schluss, die Entscheidung auf einen sp?teren Zeitpunkt zu vertagen.

Stelle am sp?ten Nachmittag am Strand fest, dass das Eincremen des Oberk?rpers mit Sonnenmilch von Vorteil gewesen w?re. Sehe aus wie ein Komparse in der Rolle eines sonnenbrandentstellten Pauschaltouristen im Gerhard-Polt-Klassiker ?Man spricht deutsch“. Weiterlesen

Griechenland 2011 – 4. Tag: Unerwartete Strandbegegnung

Falle vormittags am Strand fast vom Liegestuhl als die Mathelehrerin der Tochter aus dem Wasser auftaucht. Tauschen nach der beidseitigen ?berwindung des ersten Schocks sowie dem Unterdrücken des instinktiven Fluchtreflexes ein paar freundliche Belanglosigkeiten aus. ?berlege den Rest des Nachmittags, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, im Urlaub mehr als 1.500 Kilometer von der Heimat entfernt eine Bekannte zu treffen und welche Variablen und Faktoren dabei zu berücksichtigen sind. Verwerfe trotz ausbleibendem Heureka-Erlebnis die Idee schnell wieder, die Lehrerin selbst zur L?sung dieses mathematisch-statistischen Problems zu befragen. Weiterlesen

Griechenland 2011 – 3. Tag: Bizarre Strandlektüre

Lassen nachts die Nasen sanft vom Autan-Dunst umspielen und schlummern friedlich ohne weiter von den uners?ttlichen Moskitos bel?stigt zu werden. Bemerke nach dem Aufstehen, dass das nicht wirklich als ausgiebig zu bezeichnende Joggen am ersten Urlaubstag zu erheblichen Knieschmerzen geführt hat, welches eine betr?chtliche Einschr?nkung beim Beugen des Kniegelenks zur Folge hat, was wiederum dem Hinsetzen auf den Abort abtr?glich ist.

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