Griechenland 2016 – Heimreise: Von Ferienhausübergaben, letzten Strandbesuchen, turbulenten Heimflügen und grandiosen Crowd-Funding-Ideen

Wache morgens um kurz vor 7 Uhr auf. Am Heimreisetag ist der Schlaf einfach nicht mehr so tief und schon gar nicht erholsam. Der innere Schweinehund taucht kurz auf und fragt h?hnisch, ob ich heute wieder einen auf preu?ischen Gardeoffizier mache und Laufen gehe. Schüttele den Kopf und er verschwindet.

Auf Wiedersehen, Psakoudia.

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Begebe mich runter zur Frau, die schon seit einer Stunde auf ist. Die bereits gestern gepackten Koffer werden ein letztes Mal ge?ffnet, doch noch ben?tigte Sachen wieder rausgeholt, andere Sachen hineingelegt. Danach werden die Koffer erneut ein letztes Mal ge?ffnet, andere Sachen entnommen und neue Sachen reingestopft. (Dieses Prozedere wiederholt sich vier bis acht Mal.)

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Griechenland 2016 – Tag 13: Von Hunderomanen, letzten Strandbesuchen und keinem Ouzo

Wache nach dem gestrigen anstrengenden Bootsausflug erst um 8.30 Uhr auf. Trotz der nachwirkenden Ersch?pfung muss ich heute Laufen gehen. Auch am Ende des Urlaubs m?chte man den Anschein preu?ischen Pflichtgefühls wahren.

Guten Morgen, Psakoudia.

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Treffe im Bad den inneren Schweinehund, der eine Marineuniform tr?gt und sagt, es w?re unter der Würde eines Kapit?ns, zu joggen. Entgegne, ein Kapit?n müsse mit gutem Vorbild vorangehen. Besonders in Sachen K?rperertüchtigung. Der innere Schweinehund blickt mich zornig an und sagt das mache alles keinen Spa? mit mir und deswegen kündige er. Dann zieht er schnaubend ab und tritt im Rausgehen meine Laufschuhe durch die Ferienwohnung.

Kurze Zeit sp?ter stehe ich in Laufbekleidung an der Stra?e. Heute sind auch die Hunde wieder da. Sie wollen mir anscheinend ein letztes Geleit geben.

Als erstes muss ich mich aber ein wenig locker machen. Werfe in einer geschmeidigen Bewegung meine rechte Ferse nach hinten, umfasse blitzschnell mit der rechten Hand den Kn?chel und ziehe den Fu? in Richtung Ges??, um die Oberschenkelmuskulatur zu dehnen. Verliere dabei aber das Gleichgewicht und schwanke bedrohlich nach vorne. Rudere hektisch mit dem linken Arm, bis ich wieder in der Vertikalen stehe. So viel Anmut und Grazie sah man zuletzt, als Rudolf Nurejew am Bolschoi-Theater den Schwanensee tanzte. Die ersten Hunde holen sich Popcorn.

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Griechenland 2016 – Tag 12: Von Bootstouren, griechischen Ex-Milit?rs und keiner Brooke Shields

8.15 Uhr. Die Frau weckt mich. Das Frühstück sei fertig, denn um halb Zehn müssten wir bei der Touristen-Info sein. Einen festen Termin im Urlaub zu haben, ist eigentlich sehr erholungsfeindlich. Quasi der Startschuss auf dem Weg in den Burn Out. Aber heute geht es nicht anders, denn die gro?e Motorboot-Tour zur ?Blauen Lagune‘ steht an. So wie wir es vor fünf Jahren schon gemacht hatten.

Guten Morgen, Psakoudia!

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Die ?lteren m?nnlichen Leser werden bei ?Blaue Lagune‘ m?glicherweise aufhorchen. (Ich w?hle hier sehr bewusst nur die m?nnliche Form.) 1980 kam der gleichnamige Film in die Kinos, dessen Erfolg in erster Linie darauf basierte, dass Brooke Shields gro?e Teile des Films leicht bis gar nicht bekleidet über eine einsame Insel l?uft.

Nun ist es in der Tat eher unwahrscheinlich, dass man in der griechischen ?Blauen Lagune‘ auf Brooke Shields trifft, aber alleine der Gedanke weckt verhei?ungsvolle Vorfreude auf den Trip.

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Griechenland 2016 – Tag 11: Von (fast) langen L?ufen, Sportmonologen und guten Essern

Meine biologische Uhr findet, 7.05 Uhr sei eine gute Zeit zum Aufstehen. Meine volle Blase ebenso.

Auf dem Weg ins Bad h?re ich es in der Ferne donnern und rumoren. Eigentlich muss ich doch heute joggen gehen. Die Frau, die schon eine Stunde l?nger wach ist (Alte Menschen brauchen ja nicht so viel Schlaf.), erz?hlt, vorhin habe es sogar richtig doll gewittert und da sei es keine so gute Idee, Laufen zu gehen.

Guten Morgen, Psakoudia. Heiter bis wolkig mit Aussicht auf Feta.

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Aber vielleicht ist das gar nicht die Frau!?! Vielleicht ist es der innere Schweinehund, der sich als meine Frau verkleidet hat und mich vom Joggen abhalten will! Herrsche ihn an, von so ein bisschen Gewitter lie?e ich mich nicht ins Bockshorn jagen und er solle sich gef?lligst zum Teufel scheren. Er schaut mich darauf ziemlich irritiert an und fragt, ob bei mir im Oberstübchen noch alles klar sei. (M?glicherweise war es doch die Frau und nicht der verkleidete innere Schweinehund. Man wird sich ja noch mal irren dürfen.)

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Griechenland 2016 – Tag 10: Von juckenden Armen, schmerzhaften Schürfwunden und leckeren Mitbringseln

?ffne ganz langsam die Augen. Es ist kurz nach halb Neun. Eine in meinem Alter geradezu lotterlebenhafte Aufstehzeit. Als n?chstes lasse ich mir dann die Haar lang wachsen.

Irgendetwas juckt an meinem linken Unterarm. Anscheinend haben dort heute Nacht ein paar Mücken eine wilde Party gefeiert. Er ist ordentlich zerstochen.

Aber ich darf nicht kratzen. Als guter Vater muss man ja ein Vorbild sein. Den Kindern sagt man auch immer, dass sie sich bei Mückenstichen nicht kratzen sollen, weil es sonst noch mehr juckt. Aber wen juckt das schon, ob man ein guter Vater ist? Die Kinder. Die wollen, dass ich ein guter Vater bin. Und mich. Mich juckt es auch. Und ich will trotzdem ein guter Vater sein. Und die Mückenstiche juckt es anscheinend auch. Denn die jucken. Aber die k?nnen sonst ja auch nichts. Au?er jucken. Und das tun sie.

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Um nicht die ganze Zeit ans Jucken und Kratzen zu denken, stehe ich auf und gehe auf den Balkon. Dort sitzt der innere Schweinehund und trinkt Kaffee. Schaue ihn fragend an. Heute stünde doch gar kein Laufen auf dem Programm, sage ich. Da habe er sich wohl im Datum geirrt, entschuldigt er sich. Dann trinkt er schnell den Kaffee aus und verabschiedet sich mit einem fr?hlichen ?Bis Morgen!“

Guten Morgen, Psakoudia!

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Fordere danach den Sohn auf, mit mir Br?tchen zu holen. Er schaut, als h?tte ich ihm gerade mitgeteilt, er müsse bis zum Ende des Urlaubs in den Mienen von Moria arbeiten. Muss er aber nicht. Sondern lediglich eine Strecke von 500 Metern zurücklegen und auf dem Rückweg eine Tüte mit Frühstücksgeb?ck tragen.

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Griechenland 2016 – Tag 9: Von beschützenden Hundegangs, Wasser-Volleyball-Rekorden und keinen Wanderungen

Es ist 7.00 Uhr, als ich erwache. (Auch im Urlaub ist der Montag ein Montag und erlaubt kein Ausschlafen.) Gehe auf den Balkon, um zu überprüfen, ob zu der frühen Stunde die Wetterbedingungen zum Laufen einladen. (Wobei ?einladen‘ eine sehr euphemistische Wortwahl ist.)

Guten Morgen, Psakoudia.

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Auf dem Balkon sitzt bereits der innere Schweinehund, genie?t die Morgensonne und trinkt Kaffee. Er bietet mir auch eine Tasse an. Lehne ab und erkl?re, heute wirklich mal wieder laufen gehen zu müssen, wo ich es doch die letzten beiden Tage schon aufgeschoben h?tte. Der innere Schweinehund macht mit seinen H?nden eine Scheibenwischergeste vor seinem Gesicht und verzieht sich.

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Griechenland 2016 – Tag 8: Von Inneren Schweinehunden, Notsonnencremes und Urlaubsbekanntschaften

Es ist bereits 8.45 Uhr als ich die Augen ?ffne. So lange habe ich hier noch nie geschlafen. Fühlt sich ungewohnt an. Aber gut.

Guten Morgen, Psakoudia.

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Eigentlich müsste ich heute die gestrige Laufrunde nachholen. Jetzt um kurz vor 9 Uhr ist es aber wahrscheinlich schon zu hei? dafür. Der innere Schweinehund stimmt mir zu. Erkl?re ihm, ich stünde dafür morgen extra früher auf, um zu joggen. Der innere Schweinehund klopft mir anerkennend auf die Schulter, dann entfernt er sich. Sein schallendes Gel?chter klingt mir noch eine Weile im Ohr. Weiterlesen

Griechenland 2016 – Tag 7: Von inneren Schweinehunden, erotischen Strand-Beobachtungsstudien und kaputten Duschk?pfen

Wache morgens um 8.05 Uhr auf. Eigentlich stünde mal wieder eine Laufrunde an. (Ganz eigentlich h?tte sie ja gestern schon angestanden, aber am Geburtstag joggen zu gehen, wirkt so calvinistisch überdiszipliniert. Das macht einen dann ein wenig unsympathisch.) Gerade mit zunehmendem Alter darf man, was das Sporttreiben angeht, nicht nachl?ssig werden. Allerdings bin ich gestern Abend recht sp?t ins Bett gegangen, weil ich noch ganz viele Geburtstagswünsche auf den dr?lfzig Social-Media-Kan?len beantwortet habe. Das sehr reichhaltige Essen gestern sowie der überdurchschnittliche Konsum alkoholischer Getr?nke sprechen ebenfalls dagegen, heute in der Früh durch Psakoudia zu laufen und sich mit den Stra?enk?tern Wettrennen zu liefern.

Der innere Schweinhund pflichtet mir bei, dass dies alles sehr gute Gründe seien, die Laufschuhe Laufschuhe sein zu lassen und sich stattdessen erstmal ein opulentes Frühstück zu g?nnen. Wo er Recht hat, hat er Recht. Und morgen ist ja auch noch ein Tag zum Laufen. Der innere Schweinehund nickt. Dann bricht er in schallendes Gel?chter aus.

Beim Frühstück animiere ich Tochter und Sohn, Nektarinen zu essen. Wenn man schon nicht laufen geht, muss man zumindest konsequent sein, was das Essen angeht. Zumindest denke ich das, w?hrend ich mir mein fluffiges Br?tchen mit Schoko-Creme einverleibe.

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Griechenland 2016 – Tag 6: Von n?chtlichen Geburtstagstischen, Notk?sekuchen und würdevollem Altern

Es ist kurz vor Mitternacht und der Rest der Familie hat mich in das Bad unseres Ferienhauses verbannt. Ich habe n?mlich gleich Geburtstag. Und den nimmt der Rest der Familie im Gegensatz zur mir sehr ernst. W?hrend ich in dem muffigen kleinen Bad warte, rumort es drau?en gesch?ftig.

Mit zunehmendem Alter wird mir das Konzept des Geburtstagsfeierns immer suspekter. Warum l?sst man jemanden hochleben, nur weil er auf die Welt gekommen ist? Eigentlich müsste doch die Mutter gefeiert werden, die das Kind nach neun beschwerlichen Monaten mit ?belkeit, Wassereinlagerungen und hormonellen bedingten Stimmungsschwankungen unter Schmerzen aus sich rauspresst. (Ich sollte Mutter vielleicht mal wieder anrufen.)

Frage durch die Tür, ob ich endlich das Bad verlassen darf. Ich darf nicht.

Betrachte mich etwas genauer im Spiegel, um festzustellen, ob man mir die bald 41 Jahre ansieht. Entdecke im Bart und an den Schl?fen das ein oder andere graue Haar. Darüber hat Pur mal ein Lied gesungen. ?Ein graues Haar, wieder geht ein Jahr.“ Schlimmer Reim, schlimmes Lied, schlimme Band. Alles schlimm.

Daher würde ich bei mir auch nicht von grauen Haaren sprechen, sondern von silbernen Str?hnen, die mein ansonsten dunkles und vor allem, was ich betonen m?chte, dichtes Haar durchweben. Das klingt nach gut aussehendem, distinguiertem Herrn mit intellektueller Ausstrahlung.

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Griechenland 2016 – Tag 5: Von fehlenden fluffigen Br?tchen, unsch?nen Taucherlebnissen und hochwertigen Souvenirs

Morgendliches Aufwachen heute um 8.15 Uhr. Allm?hlich nimmt das Ausschlafen hier studentische Ausma?e an.

Stelle fest, dass meine Kopfhaut ein wenig brennt. Wenn ich sie berühre, tut sie weh. M?glicherweise habe ich doch einen ganz leichten Sonnenbrand auf dem Kopf, einen Hauch von Sonnenbrand. Werde dies gegenüber der Frau aber nicht erw?hnen. Erstens, soll sie nicht denken, dass sie Recht hatte (So etwas ist selbst in einer ausnahmslos harmonischen Partnerschaft, wie wir sie pflegen, irgendwann von Nachteil.) und zweitens, k?nnte sich sonst ihre Lügenkampagne bezüglich meines angeblich schütteren Haupthaars bei den Leserinnen und Lesern des Blogs verfangen. (Die Frau hat übrigens immer noch viel mehr graue Haare als ich. Aber das nur am Rande.)

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