Die Stockholm Diaries (14. Juni): Heimreise

Die kompletten Folgen der Stockholm Diaries finden Sie hier.


Um 6.30 Uhr klingelt der Wecker. Das ist unsch?n und wenn du Urlaub hast, noch unsch?ner. Aber heute geht es zurück nach Berlin. Mit dem Zug. Der f?hrt zwar erst um 8.30 Uhr los und der Bahnhof ist nur 500 Meter von unserem Hotel entfernt, aber wir haben einen kleinen Puffer eingeplant, damit wir vorher noch in Ruhe in einem Espresso House frühstücken k?nnen. Sonst würden wir riskieren, w?hrend der Fahrt in ein Zimtschnecken-Cold-Turkey zu fallen und damit w?re ja auch niemandem geholfen.

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Die Stockholm Diaries (13. Juni): Tag 3

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Um kurz nach sieben schicken wir eine kurze Nachricht an den Sohn, um zu kontrollieren ob er aufgestanden ist und rechtzeitig zur Schule geht. Allerdings darf der Text nicht wie eine Kontrollnachricht rüberkommen. Schlie?lich sind wir moderne, entspannte Eltern, die ihre Kinder zur Selbstst?ndigkeit erziehen – sie sollen ja irgendwann ausziehen –, und da geh?ren Kontrolle, Misstrauen oder gar Zwang selbstverst?ndlich nicht zu unserem p?dagogischen Instrumentarium.

Wir fragen ihn stattdessen kurz, ob er gut geschlafen habe, und wünschen ihm einen guten Tag in der Schule. Der Sohn antwortet mit einem ?Daumen hoch“-Emoji. Das hei?t zwar nicht zwangsl?ufig, dass er er pünktlich zum Unterricht erscheinen wird, aber wenigstens ist er wach. Oder er hat einen Bot programmiert, der unsere Nachrichten automatisch beantwortet. Das ist nicht unrealistisch, denn der Sohn schickt auf meine Fragen bei WhatsApp meistens ein ?Daumen hoch“-Emoji. Ganz egal, wie die Frage lautet.

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Die Stockholm Diaries (12. Juni): Tag 2

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Auch heute Morgen haben wir uns mit den Kindern zum Frühstücken im Espresso House verabredet. (Never change a winning breakfast place!) Auf dem Weg dorthin ist meine Frau ganz beseelt und schw?rmt davon, wie sch?n es ist, dass wir zu viert zusammen sind, uns alle so gut verstehen und eine gute Zeit miteinander haben.

Fünf Minuten sp?ter treffen wir die Kinder und meine Frau wird von ihrer rosaroten Wolke auf den harten Boden der Realit?t zurückgeholt. Der Sohn ist extrem maulfaul, weil er nicht ausschlafen konnte, und die Tochter unleidlich, weil sie auf irgendetwas allergisch reagiert und ihre Augen unabl?ssig tr?nen. Vielleicht h?tten wir Eltern vorab ein idyllisches Pre-Breakfast einlegen sollen.

Meine Frau und ich sind trotzdem guter Dinge, lassen das aber nicht zu sehr raush?ngen. Als Eltern, die auf 18 Jahre Erfahrung im Umgang mit m??ig gut gelaunten Kindern zurückblicken k?nnen, wissen wir, dass es wenig Sinn macht, sich jetzt um gute Stimmung und fr?hliche Konversation zu bemühen. Das führt meist zu schlechter Stimmung und unfr?hlicher Konversation. Stattdessen vertrauen wir auf die magische Wirkung der Zimtschnecken. Die werden schon die Dopamin-, Serotonin- und Endorphin-Schleusen der Kinder ?ffnen und dann kommt die gute Laune von ganz allein.

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Die Stockholm Diaries (11. Juni): Tag 1

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Wir treffen uns mit den Kindern zum Frühstück in einem Espresso House in der N?he unseres Hotels. Espresso House ist eine Art schwedisches Starbucks-Kette, wurde allerdings bereits 1996 gegründet, und es gibt so viele Espresso House-Filialen in Stockholm, dass Starbucks keine Chance hatte, sich jemals in der Stadt auszubreiten. Ich habe in ganz Stockholm lediglich am Hauptbahnhof einen Starbucks gesehen. Dafür gibt es im Durchschnitt alle 200 Meter ein Espresso House. Manchmal auch drei Filialen auf 200 Metern. Oder auf 100 Metern. Die Espresso House-Dichte in Stockholm ist so hoch, dass es mich nicht wundern würde, wenn in einem Espresso House eine weiteres Espresso House er?ffnet würde.

Zum Frühstück essen wir, wie es sich für Schweden-Touristen geh?rt, Zimtschnecken. Die sind zimtig und fluffig und k?stlich. Daran k?nnte ich mich gew?hnen: Mit einer Zimtschnecke in den Tag starten. Das würde meine Lebensqualit?t in Deutschland definitiv steigern. Nicht arbeiten müssen und um halb elf in einem Coffee House abh?ngen, würde ebenfalls zur Steigerung meiner Lebensqualit?t beitragen. Nicht nur in Deutschland, sondern überall.

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Die Stockholm Diaries (09./10. Juni): Anreise

Heute Abend fahren wir nach Stockholm, die Tochter besuchen. Die Reise, die wir eigentlich schon über Ostern antreten wollten, wogegen Corona dann aber etwas einzuwenden hatte.

Wir fahren mit dem Nachtzug. 17 Stunden im normalen Sitzabteil, da ich aus Kostenoptimierungsgründen auf den Aufschlag für einen Liegewagen oder sogar ein eigenes Liegeabteil verzichtet habe. Das Konto freut sich, mein Rücken m?glicherweise weniger.

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